Restrukturierung des Aktionariats der Finnova als Wachstumsvoraussetzung

Ausgangslage: Finnova ist mit ca. 50 Prozent Marktanteil bei den Kantonalbanken einer der zwei erfolgreichsten Hersteller von Banken-Software in der Schweiz. Der Verwaltungsrat ist jedoch zur Überzeugung gekommen, dass ein VR mit Vertretern von 9 Kantonal- und Regionalbanken, die gleichzeitig grösstenteils Aktionäre sind, kein Modell für eine nachhaltig erfolgreiche Zukunftsentwicklung im Software-Markt darstellt.

Der Verwaltungsrat hat mas beauftragt, den gesamten Prozess der Restrukturierung des Aktionariats zu begleiten, potenzielle Partner zu suchen, Entscheidungskriterien zur Bewertung der Optionen auszuarbeiten und die Umsetzung zu begleiten, einschliesslich der Auswirkungen auf den Verwaltungsrat.

Herausforderung: Das Eingehen auf die Interessen der verschiedenen Stakeholder bildete die erste grosse Herausforderung: heutige und zukünftige Kunden, Finnova als Firma und ihre Mitarbeiter, heutige und zukünftige Investoren, Partnerfirmen, Konkurrenten und die Öffentlichkeit.

Die zweite Herausforderung bestand in der Beurteilung der Investorentypologie, derart, dass die Erfolgsgeschichte von Finnova durch den neuen Aktionär unterstützt und nicht gebrochen wird.

M&A-Partnerschaft: Getreu unserem Prinzip, dem Kunden das bestmögliche Projektteam zu stellen, haben wir die uns bestens bekannte und in der Zusammenarbeit erprobte Helbling Corporate Finance für den M&A-Teil beigezogen. Finnova gegenüber arbeitete das Team über alle Phasen hinweg als eine geschlossene Einheit unter der Projektleitung von mas.

Das Ergebnis: «Nach einer rund achtzehnmonatigen Evaluationsphase hat die Finnova AG mit der deutschen msg systems ag einen Investor gefunden. Dieser beteiligt sich in einer ersten Phase mit 20 Prozent am Lenzburger (AG) Softwarehaus. Neben kulturellen Fragen, dem Leistungsausweis und der finanziellen Solidität sprach primär das spezifische IT-Know-how in der Finanz- und der Bankenindustrie für den neuen Partner.

Das zweistufige Modell sieht unter klar definierten Voraussetzungen einen Ausbau der Beteiligung per 01.01.09 vor. Ab diesem Zeitpunkt wird die msg systems ag zusammen mit dem Finnova-Management die Mehrheit an der Finnova AG halten. Die Führungscrew wird weiterhin mit mehr als 10 Prozent am Unternehmen beteiligt bleiben.»

Aktionärsbanken geben Stimm- und Aktienmehrheit ab: Als Konsequenz werden die Aktionärsbanken sowohl ihre Stimm- als auch die Aktienmehrheit an der Finnova AG abgeben. Sie bleiben aber auch nach 2009 mit gut 40 Prozent engagiert. Damit erhält das Unternehmen eine ausgewogene Beteiligungsstruktur. Diese stellt einerseits die nachhaltige Entwicklung der Software sicher, andererseits garantiert das Modell maximale unternehmerische Freiheit und Raum für Wachstumsphantasie.

Verwaltungsrat wird neu strukturiert: Parallel zur Aktionärsstruktur wird auch der VR des Aargauer IT-Unter-nehmens angepasst. Im vorerst von heute 11 auf 6 Mitglieder reduzierten Gremium wird msg systems mit einer Person vertreten sein. „Unsere Entscheidungen werden somit noch professioneller und orientieren sich noch mehr an den Bedürfnissen des Markts“, erklärt Jörg Steinemann, der Präsident des Verwaltungsrats der finnova AG Bankware. Trotz der Veränderungen behält die bestehende Geschäftsleitung die volle Handlungskompetenz. Sie wird in erster Priorität auf den Schweizer Markt und verstärkt auch auf Privatbanken fokussieren.